In der vergangenen Woche konnte das Institut für Berufspädagogik an der Europäischen Konferenz der erziehungswissenschaftlichen Forschung (ECER) in Belgrad, Serbien teilnehmen. Die Konferenz findet seit 1994 im Zusammenspiel von fast 50 nationalen Vereinigungen erziehungswissenschaftlicher Forschung statt und seit 1996 gibt es die berufliche Bildung als Unternetzwerk im VETNET.
Neben der Wahl von Franz Kaiser in den Vorstand des Netzwerks war die Präsentation der Entwicklung und Befunde aus dem Projekt "Mission ICH", das wir gemeinsam mit Arbeit und Leben Mecklenburg-Vorpommern e.V. umsetzen und das vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gefördert wird, ein Riesenerfolg. Es gab Nachfragen aus Spanien, Norwegen, Italien und Serbien sowie Polen, ob es denn eine Möglichkeit gäbe die eingesetzten Aufgaben auch in Englisch zur Verfügung zu stellen und solcherart Trainings auf der Europäischen Ebene anzubieten. Zugleich konnte Einblick in die Situation und Herausforderungen der Berufsorientierung und der Übergänge Jugendlicher in Norwegen, Island und Dänemark sowie Spanien gewonnen werden.
Der dazu in Co-Autorenschaft u.a. mit Tobias Prill verfasste Artikel ist auch für die aktuelle Europäische Publikation „Trends in Vocational Education and Training Research“ angenommen und kann hier kostenfrei gelesen und weitergegeben werden. In dem Band finden sich auch weitere Beiträge zum Schwerpunkt Berufsorientierung und Career guidance, wie der gemeinsam mit Christof Nägele und Franz Kaiser verfasste Einleitungsbeitrag zum Symposium „Supporting Young People in Choosing their Vocational or Academic Pathways.“
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Berufsbildungsforschung, standen auch Diskussionen um PhD Schulen / Promotionsförderung im Bereich der beruflichen Bildung und welche Theorien und Rahmenvorgaben für die Berufsbildungsforschung von Bedeutung sind auf der Agenda. Basierend auf einem Vortrag zum Thema: “Berufsbildungsforschung und hilfreiche Theorien“ ain Belgrad am Mittwoch und einer ähnlich ausgerichteten Publikation aus 2024 entspann sich mit dem ibp eine sehr spannende Diskussion am letzten Veranstaltungstag. Im Schulterschluss mit Kolleg:innen aus der Schweiz, Finnland, Südafrika, Österreich, Ungarn gelang es die unterschiedlichen Stärken und Schwächen einer stärkeren Standardisierung zu diskutieren, die nun auch in einen gemeinsamen schriftlichen Beitrag mit den Schwedischen Kollegen an der Universität Stockholm münden wird.
Wir werden sehen, was die Zukunft bringt und ob es gelingt für Mission ICH die notwendigen Ressourcen für eine weitere Verbreitung zu beschaffen. Fest steht, dass der internationale Austausch mit VETNET-Europe eine gute Möglichkeit für unsere Bereicherung aber auch für den Transfer darstellt.