Aktivitäten des Instituts 2021

Ist die Bedeutung des Klimawandels in der Berufsbildung angekommen?

Artikel von Prof. Kaiser mit Bereichsleiter des BIBB geht der Verankerung der Nachhaltigkeit nach.

Wenngleich bereits die erste Weltnaturkonferenz 2013 den Schutz der Ressourcen in den Blick nahm, scheint Nachhaltigkeit als Bildungsziel und Inhalt noch immer nicht fest in der beruflichen Bildung verankert zu sein. Der Beitrag: „Kritische Reflexionen zur Genese und aktuellen Verankerung der Nachhaltigkeit in den Mindeststandards der Ausbildungsordnungen“ von Franz Kaiser und Henrik Schwarz (Leiter des Arbeitsbereichs „Elektro-, IT- und naturwissenschaftliche Berufe“ im Bundesinstitut für Berufsbildung) zeichnet nach, wie die Wahrnehmung der bedrohten Umwelt zur Implementierung des Umweltschutzes als Bildungsziel in die Regelungen der Ausbildungsberufe Eingang gefunden hat. Sie verdeutlichen die hohe Bedeutung der rechtlichen Regelungen als Grundlage für die Ausbildungspraxis des dualen Systems in Betrieb und Berufsschule und veranschaulichen die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens bis zum aktuellen Stand der 2021 verordneten Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, die für alle künftigen Ausbildungsberufe gelten wird. Im Rückbezug auf kritische Beitrage zu Nachhaltigkeit, Bildung und Berufsbildung werden die neu verankerten Formulierungen der Kompetenzen der Standardberufsbildposition differenziert gewürdigt und Hinweise zur weiteren Entwicklung gegeben.

Erschienen ist der Artikel im Band: „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung - Umsetzungsbarrieren und interdisziplinäre Forschungsfragen“ herausgegeben von Christian Michaelis und Florian Berding, der als kostenloser Download HIER zur Verfügung steht.


Mit Rückenwind an die Ostseeküste

Max Bux hat sein Studium für das Lehramt an beruflichen Schulen im Sommer 2021 erfolgreich am ibp abgeschlossen. Wasser, Wind und Wellen lockten ihn zum Studium der Berufspädagogik von Baden-Württemberg in die Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Jetzt ist der gebürtige Schwabe in Mecklenburg-Vorpommern buchstäblich gestrandet.

Warum er hier als Berufsschullehrer für Metalltechnik und Sport arbeiten möchte und was er an der Region besonders liebt, erzählt er in Nahaufnahme:

https://www.youtube.com/watch?v=tHyx8RWMJjU


Empirisch-berufliche Lehrkräftebildungsforschung: Vertiefung und Verstetigung des Austausches – Anbahnung von Forschungskooperationen

Zum zweiten Mal trafen sich im November letzten Jahres Forscherinnen und Forscher der empirischen Lehrkräftebildungsforschung mit Fokus auf dem beruflichen Lehramt zum Austausch in einem gemeinsamen Online-Workshop. Der Schwerpunkt lag auf zwei Themen, die von den Teilnehmenden nach dem ersten Austausch als besonders relevant herausgearbeitet worden waren: dem Zugang zum Studium und dem Übergang in den Beruf. Konkret ging es um die „Studieneingangsphase bzw. Studienwahl“ (gestaltet von den Kolleginnen und Kollegen der Universität Wuppertal, Sylvia Rahn und Bernd Schäfer) und um das „Kohärenzerleben beim Übergang in den Beruf“ (gestaltet von den Kolleginnen und Kollegen der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Katharina Agostini, Katharina Hellmann, Carsten Lange, und Mandy Steinbach). Trotz der Komplexität der Themen waren die Teilnehmenden mit Freude bei der Arbeit (Abbildung 1).

Ein Highlight des Workshops war ein Kooperations-Speed-Dating, das vom Wuppertaler Team angeregt und organisiert worden war. In 3 Minuten stellten sich interessierte Forschende gegenseitig ihre Forschung vor und platzierten konkrete Kooperationsanliegen. Ein weiteres Highlight war die Darstellung des Angebots-Nutzungs-Modells hochschulischer Kohärenzbildung des Freiburger Teams. Zentrales Kernelement im Modell ist die Wahrnehmung und Interpretation von Kohärenz durch die Studierenden.

Ergebnisse:

Der Austausch brachte vertiefte Einblicke in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen anderer Universitäten in den vielfältigen Projekten und Vorhaben der bundesweiten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Es wurden Forschungspartnerschaften initiiert und der Austausch von Instrumenten (mit dem Ziel der Stichprobenvergrößerung) verabredet. Erste Datenerhebungen haben bereits stattgefunden. Ein weiteres Ergebnis ist die Vereinbarung der Themen für den 3. Workshop. Es wird zum einen um objektiv, bedingungsbezogene Tätigkeitsanalysen als Basis der Ermittlung von Kompetenzen von beruflichen Lehrkräfte gehen (Anne Traum, Franz Kaiser, Universität Rostock, Lea Besser, Universität Halle). Das zweite Thema werden unterschiedliche qualitative Zugänge zur Erforschung der Bildungswege von Berufsschullehrern sein (Theo Döppers, Uni Gießen, Katharina Gimbel, Sonja Köhler, Uni Siegen).

Ausblick:

Der 3. Workshop "Empirisch-berufliche Lehrkräftebildungsforschung" findet am Donnerstag, den 24.02.22 von 13- 17 Uhr per Zoom-Meeting statt. Interessentinnen und Interessenten können sich noch bis Mitte Februar zur Teilnahme anmelden bei Frau Dr. Anne Traum.


Veröffentlichung: Wie lässt sich berufliche Handlungskompetenz prüfen?

Ein aktualisiertes „Handbuch für Prüfende in der beruflichen Bildung“ der Gewerkschaft ver.di ist mit Beteiligung des ibp erschienen.

Das 86-seitige Handbuch gibt Hinweise zur praktischen Zusammenarbeit in Prüfungsausschüssen, zu rechtlichen Regelungen, aber auch zum Umgang mit Einschränkungen in den Prüfungssituationen, bis hin zu der Frage, was in Prüfungen festgestellt werden soll und wie dies durch entsprechende Aufgaben gelingen kann. Es dient den ca. 300.000 ehrenamtlichen Prüfer*innen und Aufgabenerstellenden als Nachschlagewerk und erscheint kostenfrei in gedruckter Form und als Onlineversion.  Dabei ist die gewerkschaftliche Perspektive auf das Prüfungsgeschehen und die damit einhergehende Arbeitnehmerorientierung ebenso spürbar wie der versammelte Erfahrungsschatz erfahrener Prüfer*innen, Aufgabenersteller*innen und rechtlicher Beratung. Das Buch ist eine Neuauflage der Prüferhandbuchs, das 2008 von Prof. Dr. Lothar Reetz aus Hamburg mit gewerkschaftlichen Kolleg*innen erstellt wurde.

Autorinnen der aktuellen Ausgabe sind (alphabetisch):

  • Silke Gajek (ibp / Referentin für Jugendhilfe, Sozialarbeit und Organisationspolitik der GEW Mecklenburg-Vorpommern),
  • Clive Hewlett (ehem. Leiter der Abteilung Außerschulische Berufsbildung in der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg),
  • Prof. Dr. Franz Kaiser (ibp),
  • Andreas Kahl-Andresen (Berufsschullehrer und Referatsleiter für die beruflichen Förderprogramme benachteiligter Jugendlicher in Hamburg),
  • Maren Keup-Gottschalck (Dipl. Handelslehrerin, Prüferin und Mitglied in Fachausschüssen der zentralen Prüfungsaufgabenersteller (AKA, ZPA, PAL), Sachverständige in Neuordnungsverfahren),
  • Gerhard Labusch-Schönwandt (Berufsschullehrer, Prüfer, Ausbilderqualifizierer, Aufgabenersteller und Berater für IGM, ver.di und des BIBB).

Koordiniert wurde die Ausgabe vom Bundesreferenten der Gewerkschaft ver.di und Redaktionsmitglied der Zeitschrift „denk-doch-mal“, Dr. Roman Jaich.

Hier der Link zur Publikation:

https://pruef-mit.de/materialien/handbuch-fuer-pruefende-in-der-beruflichen-bildung/


VET & Culture workshop / Tagung 13.-15.06.2022

From 13th to 15th of June researchers on Adult Education and Vocational Education meet in Rostock.

The network “VET & Culture” unites researchers in the fields of VET and and adult education since 1993 from many different countries. In this summer they will meet at the University of Rostock to discuss “Current challenges and hegemonic discourses on Vocational and adult education”.

After more than two years of global COVID-19 pandemic and in peaceless times in Europe and times of global warming it will be the first meeting in presence.

The aim is to discuss:

  • How far the current hegemonic discourses in adult and vocational education are promoting or contradicting attempts to find new solutions for economy, industry and civic life?
  • How are policymakers, practitioners and researchers in adult and vocational education able to react to current challenges?
  • Would the attempt to find new ways of work and life, require joint critical analysis of the hegemonic discourses and their local varieties?
  • What are the reactions in the institutions of vocational and adult education on these ongoing changes?
  • How to act against the realities of precarisation, inequality and individualisation in all areas of life, isolation and erosion of social networks, care and support?

The mission of VET & Culture network has been to provide space for critical and historicizing debate on contemporary political, practical and research discourses, including self-critical questioning of their own responsibility. The ambition is to create an atmosphere for collective and cooperative knowledge creation, free from competition and individual career aspirations.

The meeting includes visits and talks at local institutions, a boat trip to the harbour and some insights in the history of the city Rostock.

 

Call for paper

If you are interested in making a more active contribution to the collaborative exchange, please send an abstract of your contribution with a title and a short description.

Further information on the conference and the call can be found >here<.

Organisers:        Franz Kaiser, Claudia Kalisch, Melanie Hoppe (Rostock, Germany)
Anja Heikkinen (Tampere, Finland)
Fernando Marhuenda (Valencia, Spain)
Gabriele Molzberger (Wuppertal, Germany)


Perspektiven für humane Berufsbildung bei Tagung der GEW Saarland aufgezeigt

Der 32. Berufsbildungstag der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) fand am 10. März 2022 als hybride Veranstaltung statt und widmete sich den Herausforderungen der beruflichen Bildung. Ort der Veranstaltung war die Arbeiterkammer, die neben der GEW und dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien die Veranstalter waren.

Prof. Dr. Franz Kaiser war aufgrund seines Vortrags bei der bundesweiten Veranstaltung der GEW 2019 nun erneut für einen Impulsvortrag angefragt worden. Er skizzierte in dem Vortrag mit dem Titel: „Berufliche Bildung und kritische Gestaltungsfähigkeit. Anstöße für eine humane Perspektive.“ die Bedeutung des „In-Verbindung-Seins“ für die Widerstandsfähigkeit der Auszubildenden wie auch der berufsbildenden Lehrkräfte und gab Hinweise zu Forderungen und Veränderungen.

Der Vortrag kann >hier< heruntergeladen werden.

Das Veranstaltungsprogramm findet sich >hier<.


VET teacher qualification in Europe

Final conference of the VETteach project on 15 & 16 June 2022 in Rostock.

Within the EU-funded project "VETteach" led by the Institute of Vocational Education at the University of Rostock (Teaching VET educators for their different roles and challenges as innovators in Europe), VET researchers and lecturers from partner universities in Finland, Norway, Spain, Sweden and Switzerland exchanged views on their tasks in the initial and in-service training of VET teachers. Innovative approaches to five major challenges from an educational policy perspective in the EU served as guidelines for country-comparative publications and the preparation of further research and development:

(1) Civic engagement: ways to promote civic engagement and critical thinking in VET teacher training.

(2) Workplace-based learning: approaches through which pedagogical and practical measures can support student teachers to better integrate workplace learning into training processes.

(3) Continuous professional development: in-service training of VET teachers so that they update knowledge and skills in technological, organisational, pedagogical and social ways.

(4) Career guides for trainees and learners: measures on how teachers can support learners in career guidance and career management.

(5) Integration: ways in which teacher training can promote the integration of disadvantaged groups.

(6) Digitalisation: strategies of digital support for the previously mentioned topics.

After two years of intensive exchange, the major contributions presented at international conferences (VETNET, NordYrk, ECER, Stockholm International Conference) will culminate in the final international conference on 15-16 June 2022 in Rostock. In addition the results of the international comparative vocational school teacher survey on the perception of the challenges from the teachers' point of view will be presented for the first time.

As the host institution, the Institute for Vocational Education and Training at the University of Rostock invites all interested parties to discuss and exchange ideas on the design of an innovative, university-based VET teacher qualification.

Prior registration at berufspaedagogikuni-rostockde is requested.

 

Dr. Melanie Hoppe & Prof. Dr. Franz Kaiser


Professorin Dr. Tamara Riehle stärkt mit zweiter Professur am Institut für Berufspädagogik (ibp) die Studiengänge für die Beruflichen Schulen

Rechtzeitig zum Start des Sommersemesters tritt Frau Dr. Tamara Riehle die Professur für Fachdidaktik gewerblich-technischer Fachrichtungen am Institut für Berufspädagogik in der Philosophischen Fakultät an. Sie übernimmt damit die Verantwortung für die unterrichtsbezogene Qualifizierung der künftigen Lehrkräfte an Beruflichen Schulen für die technologiebezogenen Berufe im Bereich Metall- und Elektrotechnik sowie Agrarwirtschaft.

Die Universität gewinnt mit ihr eine ausgewiesene Expertin für die kompetenzorientierte Professionalisierung von Lehrkräften. Sie studierte Lehramt an Beruflichen Schulen mit den Fächer Metalltechnik und Physik an der TU München und schloss nach dem Referendariat mit dem zweiten Staatsexamen ab. Seit 25 Jahren arbeitet sie an verschiedenen Forschungsinstituten und Entwicklungseinrichtungen. Einhergehend mit Ihrer Promotion zur Visualisierung sinnlich nicht wahrnehmbarer technischer Prozesse wechselte sie in die Wissenschaft an den Universitäten Münster und Bremen. Vor ihrer Rufannahme in Rostock hatte sie an der Universität die Professur für Didaktik der Technik an Berufskollegs inne und widmete sich der beruflichen Lehrkräftebildung in kooperativen Studiengangmodell AGORA in Nordrhein-Westfalen.

Seit 2020 vertritt sie die neu eingerichtete Professur in Rostock und bereichert damit die 2016 neu eingerichteten Studiengängen für das Lehramt für gewerblich-technische Berufe. In der Forschung setzt sich Prof’in Riehle u. a. mit den Veränderungen in der Beruflichen Bildung durch die Digitalisierung, bspw. durch Augmented Reality auseinander. Des Weiteren führt sie ihre Forschungslinien zum Didaktischen Design und Lehrer:innenhandlungsmodellen fort.

Bereits jetzt ist sie fester Bestandteil der Lehre am Institut für Berufspädagogik und dort in Projekte zur digital-basierten Lehre und Lehrkräftebildung sowie in die Promotionsförderung eingebunden.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Tamara Riehle
Institut für Berufspädagogik
Philosophische Fakultät
August-Bebel-Str. 28
18055 Rostock
Tel.: +49 (0) 381 498 2637 (2642 Sekretariat)
Mail: tamara.riehleuni-rostockde


Forschende des Instituts sind mit vier Beiträgen auf Konferenz in Stockholm im Mai vertreten

Was sind die Tätigkeitsanforderungen von Berufsschullehrkräften in Deutschland und mit welchen Herausforderungen sehen sie sich im europäischen Vergleich konfrontiert...

… sind die Themen mit denen sich die Beiträge aus dem ibp beschäftigen. Die Konferenz in Stockholm findet alle zwei Jahre statt und wird von einer Forschungsgruppe der Universität Stockholm um Professor Lázaro Moreno Herrera und Professor Marianne Teräs organisiert und befasst sich mit internationalen Ergebnissen der Berufsbildungsforschung. Sie ist eingebunden in das Netzwerk VETnet der European Assosiation of Eudcational research.

Die Beiträge aus Rostock präsentieren Teilergebnisse aus den Forschungs- und Entwicklungsprojekten des Instituts für Berufspädagogik, die im Projekt „Campus BWP – Individuum“ in Kooperation mit der Universität Halle entstanden sind. Hier werden erstmals offiziell erste Teilergebnisse aus der Tätigkeitsanalyse vorgestellt und Kompetenzprofile von Berufsschullehrkräften sichtbar. Der Beitrag stammt von Lea Besser, Prof. Franz Kaiser, Dr. Anne Traum & Prof. Renate Rau.

In einem eigenen Symposium werden erste Ergebnisse aus dem europäischen Projekt „VETteach“ diskutiert. Hier stellen Projektpartner aus Spanien, der Schweiz, Schweden, Norwegen und Deutschland Einsichten vor, die sich auf die Rolle von Berufsschullehrkräften als Innovatoren beziehen. Aus dem Institut tragen Dr. Melanie Hoppe und Prof. Kaiser vor.

Genaueren Einblick in die Tagung: https://stockholminternationalvet.files.wordpress.com/2022/04/program-participants-info-vet-stockholm-conf-2022.pdf

Hier sind die eingereichten Abstracts zur Tagung zu finden: https://stockholminternationalvet.files.wordpress.com/2022/04/book-of-abstracts-2022-updated.pdf


Internationale Ringvorlesung: FOUNDATIONS AND FORMATIONS OF ADULT AND VOCATIONAL EDUCATION INTERNATIONALE

Mit dem Format einer international besetzten Ringvorlesung beschreitet das Institut für Berufspädagogik der Universität Rostock gemeinsam mit der Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Berufs- und Weiterbildung der Bergischen Universität Wuppertal neue Wege kooperativen Lehrens und Lernens. Die Ringvorlesung ist als hybrides Onlineseminar, in welchem sich die Fachvorträge internationaler Forscher:innen aus der Erwachsenen- und Berufsbildung, mit einer jeweiligen Vor- bzw. Nachbereitung im Seminarkontext abwechseln, konzipiert. Die Masterstudierenden erhalten somit die Möglichkeit die gesellschaftliche Funktion und die Aufgaben der Erwachsenen - resp. Berufsbildung in verschiedenen Ländern kennenzulernen und mit Forschenden aus verschiedenen Ländern darüber in den Austausch zu gehen. Die Ringvorlesung schafft einen Rahmen zum (ersten) Kennenlernen von Erwachsenen- und Berufsbildung als Teilbereiche ‚anderer‘ Bildungssysteme, sie sensibilisiert für die Gewordenheit und Veränderbarkeit von Bildung und Gesellschaft und gibt Raum zur Reflexion im jeweiligen beruflichen Kontext. Gäste sind willkommen. Wir bitten um Anmeldung mit kurzer Mailnachricht an Melanie Hoppe: melanie.hoppeuni-rostockde

Hier können Sie das Poster einsehen.


Rostocker Studierende schreiben über Berufsbildung in Finnland

Der 5. Band der Rostocker Schriften der Berufspädagogik erscheint mit Artikeln von Lehramtstudierenden zum finnischen (Berufs-)bildungssystem.

Die Beiträge des 5. Bandes der Rostocker Schriften sind im Rahmen des Master-Moduls „Systeme der beruflichen Bildung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Franz Kaiser (Hrsg.) am Institut für Berufspädagogik der Universität Rostock von Studierenden der Berufspädagogik verfasst worden. Die Texte entstanden auf Basis von Referaten, welche von den Studierenden eigenständig in wissenschaftliche Artikel umgewandelt wurden. So gibt der Band Einblicke in die Besonderheiten des finnischen Bildungs- und Berufsbildungssystems.

Inhaltlich gliedert sich der Band in drei Kapitel, in denen die Geschichte Finnlands und des Bildungssystems, die strukturellen Rahmenbedingungen, das Bildungssystem in seiner Gesamtheit sowie noch einmal im speziellen das Berufsbildungssystem untersucht werden. Neben den Analysen, der von den Studierenden gewählten Schwerpunkte, gibt der Band zugleich auch Einblicke in die Lehr- und Lernformen des Instituts für Berufspädagogik.

Zum kostenfreien Download: https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003520

Zeitnah wird der Band im Druck in limitierter Auflage erscheinen.


Neue Forschungsansätze im Netzwerk präsentiert und kritisch diskutiert - Vertiefung und Verstetigung des Austausches

Bedingungsbezogen und bildhaft ging es zu im 3. Workshop im „Netzwerk empirische Forschung zur beruflichen Lehrkräftebildung“. Zwei kollaborative Teams der Universitäten Rostock und Halle (Lea Besser, Universität Halle, Franz Kaiser, Anne Traum, Universität Rostock) sowie der Universitäten Gießen und Siegen (Theo Döppers, Julia Fecke, Uni Gießen; Ulrike Buchmann, Katharina Gimbel, Sonja Köhler, Uni Siegen) stellten gemeinsam ihre Forschungsansätze vor.

Ein Ansatz war objektiv-bedingungsbezogen und widmete sich der Ermittlung von Anforderungen an berufliche Lehrkräfte mit dem Ziel der Ableitung von Kompetenzen (Besser/Traum/Kaiser). Das Vorgehen entspricht in etwa einer berufsbezogenen Anforderungsanalyse nach DIN 33430. Das Foto zeigt die relevanten Teilaufträge der Tätigkeit beruflicher Lehrkräfte. Das eingesetzte „Verfahren zur Tätigkeitsanalyse und –gestaltung mentaler Arbeitstätigkeiten“ (TAG-MA) ist (auch) zur Beurteilung psychischer Belastungen bei der Arbeit gemäß § 5 ArbSchG geeignet und gibt wertvolle Hinweise zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung.

Zwei qualitative Ansätze gingen sehr bildhaft an die Qualitätsverbesserung der Ausbildung beruflicher Lehrkräfte heran. In Gießen wird u.a. mit Rollenspielen (avatar- und videobasierte Interaktionen) in virtuellen Lernumgebungen gearbeitet, wie die Kollegin Julia Fecke erläuterte. In Siegen (Buchmann/Gimbel/Köhler) werden Bilder zur Selbstbeschreibung von Lehramtsstudierenden genutzt, um ihre Einstellungen und Vorannahmen zu erschließen und Konsequenzen für den Professionalisierungsprozess abzuleiten.

Ergebnisse

Der Austausch brachte wieder einmal viele vertiefende Einblicke in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen anderer Universitäten in den vielfältigen Projekten und Vorhaben der bundesweiten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Eine besondere Herausforderung bildeten während des 3. Workshops die unterschiedlichen disziplinären Zugänge aus der Arbeitspsychologie, der Erziehungswissenschaft und den Sozialwissenschaften. Doch zeigte sich erneut, dass es gerade in der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschungs-Gemeinschaft eine Vertrautheit mit dem interdisziplinären Austausch gibt. Hierin liegt eine der Stärken der Gemeinschaft. Sie erweist sich auch im Netzwerk stets als tragfähig.

Ausblick

Der 4. Workshop im "Netzwerk empirische Forschung zur beruflichen Lehrkräftebildung" findet am Dienstag, den 28.06.22 von 9- 12 Uhr per Zoom-Meeting statt. Die Themen werden sein: „Der Mythos der geborenen Lehrperson“ von Nico Dietrich, TU Darmstadt und „Berufliche Kernaufgaben von Lehrer/innen für Gesundheits- und Pflegeberufe - Eine explorative Studie unter Einbezug des Urteils relevanter gesellschaftlicher Gruppen“ von Martin Fritzenwanker, TU Dresden. Interessentinnen und Interessenten können sich noch bis Mitte Juni zur Teilnahme anmelden bei Frau Dr. Anne Traum (anne.traumuni-rostockde).


Angehenden Bildungsfachkräfte aus dem Projekt Inklusive Bildung M-V von der Hochschule Neubrandenburg zu Besuch am Institut für Berufspädagogik

Sechs angehende Bildungsfachkräfte der Hochschule Neubrandenburg und eine Seminargruppe des Instituts für Berufspädagogik kamen zum Austausch zusammen. Die Fachkräfte haben einen Workshop zum Thema "Schule und Bildungswege" gestaltet, indem sie den Studierenden ihre Erfahrungen und Perspektiven zum Thema Inklusion näherbrachten. Am Ende haben alle festgestellt, dass die Schulwege der Studierenden und der Bildungsfachkräfte teilweise gar nicht so unterschiedlich verlaufen sind. Weiterführende Informationen zum Projekt  "Inklusive Bildung in MV" finden sich hier: https://mv.inklusive-bildung.org 


Vertreterinnen und Vertreter des IBP sind auf der Berliner Online-Tagung im Oktober 2022 zum Thema "Reflexion in der Lehrkräftebildung: empirisch - phasenübergreifend - interdisziplinär" mit zwei Beiträgen beteiligt

Frau Dr. Melanie Hoppe und Frau Prof. Tamara Riehle stellen in ihrem Beitrag "Benachteiligtenförderung in der beruflichen Bildung. Ein Seminarkonzept zum Aufbau einer reflexiven Lehrer:innen-Grundhaltung" den Aufbau eines Seminarkonzeptes sowie ausgewählte Ergebnisse der seminarbegleitenden Forschung vor. Zum Thema Achtsamkeit als Teil der Reflexionsfähigkeit und ihre Verankerung in der Lehrkräftebildung werden Frau Cathleen Larisch, M.Ed. und Herr Prof. Franz Kaiser einen TZI orientierten Workshop leiten. Im Fokus stehen das Erfahren und der Austausch über die eigene Wahrnehmung sowie Hemmnisse und Widerstände, achtsamkeitsbasierte Elemente, als auch Perspektiven der Verankerung in der Lehrkräftebildung.

Mehr Informationen finden Sie hier.


VIII Stockholm International Conference & Research Workshop on VET

Auf der VIII Stockholm International Conference & Research Workshop on VET (https://stockholminternationalvet.com/) im Mai 2022 hat das VETteach Projektteam seine Ergebnisse aus den Ländervergleichen im Rahmen eines Symposiums „Vocational School Teachers as Innovative Creators - Consequences for their Professional Education“, geleitet von Prof. Dr. Franz Kaiser (Direktor des Institutes für Berufspädagogik, Universität Rostock) und Dr. Christof Nägele (Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz), präsentiert. Herausgehoben wurden dabei die besondere Bedeutung von Berufsschullehrkräften als Innovatoren, denn sie müssen innovative Lernarrangements an Schulen schaffen, die digitale Lernmittel einbeziehen, neue Möglichkeiten zur Förderung individueller Lernprozesse und berufsspezifische Lernformen fördern. Um dieses leisten zu können, müssen sie:

  • in der Lage sein, Arbeitsprozesse zu analysieren, um die am Arbeitsplatz benötigten Kompetenzen zu ermitteln.
  • enge Beziehungen und Kooperationen mit (regionalen) Unternehmen und innerhalb der Schulen initiieren und pflegen.
  • zunehmend heterogene Gruppe von Lernenden in der Berufsbildung unterstützen, beraten und begleiten.
  • die Lernenden befähigen, ihre Stimme in demokratischen Prozessen am Arbeitsplatz, in der Schule und darüber hinaus zu erheben.

In den Präsentationen wurden für die folgenden Schwerpunkte die damit verbundenen Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung jener Berufsschullehrkräfte im nationalen Kontext herausgearbeitet und im internationalen Vergleich gegenübergestellt:

  1. VETteacher Continuous Professional Development in Six European Countries – Results from the VETteach Project: präsentiert von Dr. Melanie Hoppe (Universität Rostock, Deutschland)
  2. Integration of Disadvantaged in VET: präsentiert von Prof. Fernando Marhuenda (University of Valencia, Spanien)
  3. Teachers' role in guiding the vocational career of their students: präsentiert von Dr. Christof Nägele (PH FH NW, Schweiz)

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden des Symposiums unter anderem angeregt über die Attraktivität der beruflichen Ausbildung im Vergleich zu einer akademischen Ausbildung und die damit verbundenen Herausforderungen für Berufsschullehrkräfte.

Zitate:

„It is a good idea to have coaches for the VET students and apprentices at the schools to lower the weight on the shoulders of the teachers.”

“We need supervision in every school, rooms for collaboration and a culture that encourages the teachers to set their learning goals by themselves.”

“Making teachers innovative, means to trust in their competence and decisions and to let them try something new, that never happened before – so not to act as a soldier that follow the commands more like an explorer that is happy to find something new together with the learners.”


Das IBP besucht zusammen mit Studierenden das Regionale Berufliche Bildungszentrum (RBB) der Landeshauptstadt Schwerin -Technik-

Am 16. Juni 2022 hat die Schulleiterin Frau Voß des RBB das IBP und Studierende des Studiengangs Berufspädagogik (Lehramt an beruflichen Schulen) zum Tag der offenen Tür eingeladen, um den neuen Schulkomplex zu besichtigen.

Anne Kluge war mit fünf Studierenden vor Ort – sie haben die Gelegenheit genutzt, die neue und moderne Schule zu besichtigen sowie über das Lehramt an beruflichen Schulen an der Universität Rostock (Studium Berufspädagogik) zu informieren.

Frau Kluge und die Studierenden der Fachrichtung Agrar-, Metall und Elektrotechnik konnten sich davon überzeugen, dass die Schüler:innen in den Bereichen der dualer Ausbildungsberufe sowie des Fachgymnasiums und der Berufsvorbereitung in modernen Räumen sowie gut ausgestatten Werkstätten und Laboren lernen können.

Engagierte Schüler:innen sowie Lehrer:innen haben uns an vielen Stationen die verschiedenen Ausbildungsberufe vorgestellt. Das Schulportrait inkl. Stellenausschreibung finden Sie hier.

Die Schule hat uns sehr beeindruckt und wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für die Einladung und freuen uns auf weitere Kontakte mit dem Regionalen Beruflichen Bildungszentrum.


Rückblick zur VET & Culture Fachtagung

Vom 13. – 15. Juni 2022 fand die VET & Culture Tagung „Current challenges and hegemonic discourses on Vocational and adult education“ in Rostock statt. VET & Culture ist ein Netzwerk von Forschenden und Graduierten, die kulturübergreifende, unabhängige und kritische Forschung zum historischen Wandel in der Berufs- und Erwachsenenbildung und zu den Beziehungen zwischen Arbeit, Bildung und Politik betreiben. Das Ziel des Netzwerks ist es, die Mitglieder in ihren unterschiedlichen akademischen und institutionellen Umfeldern durch gemeinsame Forschung, virtuelle Kommunikation, regelmäßige Treffen, Lehre, Supervision und Veröffentlichungen zu unterstützen.

In diesem Jahr hat erstmalig Prof. Dr. Franz Kaiser zu einem Treffen des Netzwerkes nach Rostock eingeladen, an dem Forschende aus der Schweiz, Finnland, Spanien, Deutschland, Iran, Tansania und Kenia teilnahmen. Insbesondere die Teilnahme von Prof. em. Dr. Anja Heikkinen, die zu den Gründer*innen des Netzwerkes 1993 gehört, war eine besondere Bereicherung. Sie lenkte den Blick auf die Verantwortung der Wissenschaft in diesen Zeiten. Weitere Informationen zum Netzwerk sind auf der Webseite erhältlich: https://vetandculturenetwork.wordpress.com/.


Rückblick zur VETteach Abschlusstagung

Am 16. Juni 2022 hat das Institut für Berufspädagogik zur Abschlusstagung des EU-Projektes „VETteach“ nationale und internationale Akteure aus der beruflichen Bildung und der Berufsschullehrkräftebildung eingeladen. Nach zwei Jahren des intensiven Austausches mit den Projektpartnern aus Schweden, Finnland, Norwegen, Spanien und der Schweiz, wurden Einblicke in die geführten Diskussionen gewährt, sowie erste Ergebnisse einer international vergleichenden Befragung von Berufsschullehrkräften, Lehramtsstudierenden und Schulleitern in den Projektländern vorgestellt. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite.


Studierende der Berufspädagogik haben am 30. Juni 2022 das Regionale Berufliche Bildungszentrum in Wolgast besucht.

Dabei haben sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse des beruflichen Gymnasiums einen Workshop im Berufsorientierungsunterricht zum Thema "Berufsschullehrer*in werden" durchgeführt. Vorurteile und Fakten zum Lehrer*inberuf, Informationen zum Studium und dem Standort M-V, aber auch Entspannungstechniken wurden präsentiert, diskutiert und eingeübt.

Vielen Dank an unsere Studierenden des Master of Education Berufspädagogik für Gesundheitsberufe/Sozialberufe für so viel Engagement und Kreativität, aber auch an die Schulleiterin Frau Berndt und die Klassenlehrerin Frau Wahrmann für die Unterstützung. 


Die Angebots-Nachfragerelation ist ein „Klassiker“ der jährlichen Berufsbildungsberichte und des Monitorings des Ausbildungsmarktes. Sie gibt Hinweise, ob eine Region gut oder schlecht mit Ausbildungsplätzen versorgt ist, so dass Jugendlichen ein betriebliches Ausbildungsplatzangebot erhalten können, bzw. Betriebe auch Nachwuchs finden können. Auf diese Monitorings stützen sich politische Interventionen, die betriebliche Ausbildung fördern, öffentlichkeitswirksame Kampagnen initiieren und aktuelle Informationen für Berufswahlentscheidungen zur Verfügung stellen. Ziel staatlichen Handelns ist es hierbei die wirtschaftliche Entwicklung zu sichern aber auch die Chancengerechtigkeit für junge Menschen zu fördern, so dass diese überhaupt ein Ausbildungsplatzangebot erhalten und Beschäftigungsperspektiven entwickeln können.

In einem gemeinsamen Beitrag von Dr. Marco Hjelm-Madsen (Uni Flensburg) und Dr. Claudia Kalisch (ibp-Uni Rostock) werden raumwissenschaftliche und berufsbildungsphilosophische Fragestellungen mit einander verknüpft. Dabei werden regionale Disparitäten am Übergang Schule-Beruf sowie in der Berufsausbildung beleuchtet und diskutiert, inwiefern diese kritisch im Hinblick auf die Realisierung von Bildungsgerechtigkeit sind. Beide Autor*innen haben zu raumspezifischen Betrachtungen der beruflichen Bildung promoviert und arbeiten seit einigen Jahren zu dieser Thematik zusammen.

Auf der Grundlage der Berufsbildungsstatistik werden forschungsmethodologische Herausforderungen aufgezeigt: zum einen werden durch das gegenwärtige Berufsbildungsmonitoring nur wenige Indikatoren für das gesamte Bundesgebiet erhoben, zum anderen findet hier das im Fachdiskurs inzwischen etablierte Verständnis vom relationalen Raum noch keine Berücksichtigung. Unabhängig von diesen Einschränkungen wird deutlich, dass das Berufsbildungssystem z.T. erhebliche regionale Disparitäten im Sinne von „Hier so, dort anders.“ aufweist.

In einem weiteren Schritt werden drei verschiedene Ansätze zur Interpretation von Bildungsgerechtigkeit skizziert. Auch hier wird deutlich, dass das bisherige Berufsbildungsmonitoring Grenzen aufweist: vorhanden sind primär Indikatoren, die eine Analyse gemäß „Verteilungs- und Chancengerechtigkeit“ ermöglichen; Indikatoren hingegen, die für eine Beurteilung nach „Anerkennungsgerechtigkeit“ oder „Befähigungsgerechtigkeit“ relevant wären, fehlen bislang.

Der Beitrag ist im aktuellen Heft der Zeitschrift „Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online „BWPAT“ erschienen, die sich insgesamt mit dem Spannungsfeld von sozialer Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit in der Berufsbildung widmet. Hier geht es zum Beitrag: https://www.bwpat.de/ausgabe/42/hjelmmadsen-kalisch.


Projekt Mentor:innenqualifizierung am ibp erfolgreich abgeschlossen

Nach drei Jahren Laufzeit ist die Mentor:innenqualifizierung am ibp erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt haben 40 Lehrerinnen und Lehrer aus vier Fachbereichen an der Qualifizierung teilgenommen. Das gebildete Netzwerk wird auch nach Beendigung des Projektes aufrechterhalten werden. Insbesondere die Begleitung der Praxisphasen soll über diese Vernetzung intensiviert werden. Das ibp wird auch über den Projektzeitraum hinaus eine Qualifizierung für Mentor:innen anbieten und dieses Format in die Regelstruktur seiner Bildungsangebote integrieren. Die Verantwortung hierfür wird bei Frau Dr. Melanie Hoppe am Lehrstuhl für Berufspädagogik liegen, die es auch stärker mit den studienintegrierten Praxisphasen verknüpfen wird. Definitiv kann das Projekt mit der nachhaltigen Fortführung und in der Anerkennung durch das KBS als anrechenbare Mentor:innenqualifizierung einen Erfolg verzeichnen. Einen Einblick in das Projekt bieten die Projektseite und der vorliegende Abschlussbericht.

Wir danken Stephanie Dahn ganz herzlich für die geleistete Arbeit und gratulieren zum Erfolg des Projekts im Rahmen der BMBF Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Wir wünschen Ihr von Herzen für die künftige Arbeit im Kompetenzzentrum für Berufliche Schulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern alles Gute.


Findings of the Erasmus+ project „VETteach“ were presented at the international ECER-Conference as the final activity in the project

In an online session of the anual European Conference on Educational Research three representatives of the VETteach team from Spain, Switzerland and Germany presented and discuss some ideas and findings of the project together with participants from Finland, Australia, United Kingdom, Hungary and other countries.

The talks were about disadvantaged people, civic engagement and critical thinking as topics in VET teacher education.

No surprise that the discussion at the end focussed the tension between moral education, personal developement and social engagement in Vocational education and how to talk about and set up tensions between different perspectives on that.

Here you can find the slides of:

And here you can find the abstracts.


Praxisnahe Forschung – Sie können dabei sein!

Im Rahmen einer Studie, die am Institut für Berufspädagogik (ibp) der Universität Rostock durchgeführt wird, erforschen wir die Kompetenzen von Lehrkräften an beruflichen Schulen. Zuvor haben wir uns die Tätigkeit der Lehrkräfte (vor Ort) angesehen und mit einem arbeitspsychologischen Instrument objektiv beurteilt. Unser Ziel ist es, Studieninteressentinnen und -interessenten sowie Studierenden einen realistischen Blick auf die Arbeit beruflicher Lehrkräfte zu vermitteln und die Qualifizierung beruflicher Lehrkräfte in allen Ausbildungs-Phasen (Studium, Referendariat, Weiterbildung) zu verbessern.

- Durch Ihre Teilnahme an unserer Befragung können Sie unsere Arbeit maßgeblich unterstützen. -

Wir bitten Sie, unsere Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Dies wird etwa 10-15 Minuten dauern. Sie können die Umfrage jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.

Die Befragung ist völlig anonym und kann nicht zurückverfolgt werden. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben, sie werden ausschließlich im Rahmen dieses Forschungsprojektes verwendet.

Sie erreichen die Umfrage über diesen Link.

Für Rückfragen und Informationen steht Ihnen Frau Dr. Anne Traum zur Verfügung,

E-Mail: anne.traumuni-rostockde, Telefon: (0381-498-2615).


Hybride Lehre im Fokus

Die Digitalisierung schreitet weiter voran und wirkt sich auch auf die Lehre in der Hochschule aus. Demnach sind innovative Lehrkonzepte und -formen gefragt. Im Rahmen des Projektes Digitalisierte Lehrerbildung wurden und werden u.a. neue hybride Lehr-/Lernformate erprobt. Die Studierenden und die Lehrenden äußern sich zu ihren Erfahrungen jedoch ambivalent. Lehrende berichten bspw. bei den online teilnehmenden Student:innen von einer höheren Abbruchquote. Gleichzeitig schätzen die Studierenden jedoch die damit einhergehende räumliche Flexibilität und Familienfreundlichkeit. Auch eine gänzlich neue Form der Teilhabe bzw. Inklusion und das Entgegenwirken von Benachteiligen werden positiv gesehen.

Um diese Chancen zu nutzen und somit die „neue“ Form der Lehre langfristig für alle Seiten gewinnbringend einsetzen zu können, wird im Institut für Berufspädagogik im Rahmen des Projektes untersucht, wie diese Lehr-/Lernform zu gestaltet ist, damit sie lernförderlich wirkt. Im Rahmen einer hybrid organisierten Vorlesung, die eine online „Live-Schaltung“ an die Hochschule Neubrandenburg beinhaltet, wird u.a. perspektivisch auch ein Telepräsenzroboter eingesetzt. Über diesen können sich einzelne Student:innen digital in Präsenz stattfindenden Lehr-/ Lernveranstaltungen teilnehmen und selbstbestimmt im Raum agieren. Weitere Informationen zum Projekt und dessen Durchführung erhalten Interessierte bei der Projektkoordinatorin Regina Trittin.


(Angehende) Berufsschullehrkräfte als Forschungsgegenstand – Was ist „des Pudels Kern“?

Zum 4. Mal trafen sich im Juni diesen Jahres Forscherinnen und Forscher im „Netzwerk empirische Forschung zur beruflichen Lehrkräftebildung“ zum Austausch über ihre Forschungsthemen. Erneut standen zwei Themen im Fokus. Nico Dietrich von der TU Darmstadt nahm das Thema „Der Mythos der geborenen Lehrperson“ in den Fokus. In seiner wissenschaftlichen Arbeit analysiert er die Überzeugungen von Lehramtsstudienanfängern und -anfängerinnen zu ihrer persönlichen Eignung, dem Studium und dem Lehrberuf. - Verändern sich diese Überzeugungen im Lauf des Studiums? Falls ja, wodurch und in welche Entwicklungsrichtung? - Nico Dietrich nutzt dafür ein Längsschnitt-Design mit wiederholten Einzelinterviews, die er mit der Dokumentarischen Methode nach Nohl auswertet (siehe Foto).

Martin Fritzenwanker von der TU Dresden befasst sich mit dem Thema „Berufliche Kernaufgaben von Lehrer/innen für Gesundheits- und Pflegeberufe - Eine explorative Studie unter Einbezug des Urteils relevanter gesellschaftlicher Gruppen“.  Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Feststellung, dass die normativen Vorstellungen von Aufgaben, welche Lehrkräfte bewältigen sollen, nicht automatisch dazu führen, dass diese auch bewältigt werden oder in der Bildungspraxis relevant sind. Martin Fritzenwanker stellte sein Forschungsdesign vor, welches aus einer qualitativen und einer quantitativen Forschungsphase besteht und zeigte Auszüge aus den Pre-Tests (Beobachtung und Interview).

Ergebnisse

Beide Arbeiten repräsentierten sehr unterschiedliche Forschungsstadien. Während Herr Dietrich schon weit fortgeschritten war und bereits erste Zwischenergebnisse berichten konnte, stand Herr Fritzenwanker noch ganz am Anfang seiner Arbeit und der Entwicklung seiner methodischen Vorgehensweise. Entsprechend waren die Rückmeldungen der Forschenden aus dem Netzwerk jeweils spezifischer oder globaler – in jedem Fall hilfreich für die beiden Forscher. Der Austausch legte erneut Zeugnis über die Vielfalt der Forschungsthemen und -ansätze rund um die Qualifizierung von Berufsschullehrerinnen ab und bereicherte den Forschungsalltag der Teilnehmenden.

Ausblick

Der 5. Workshop im "Netzwerk empirische Forschung zur beruflichen Lehrkräftebildung" findet am Dienstag, den 08.11.22 von 9 - 12 Uhr per Zoom-Meeting statt. Ein Thema wird das Projekt „DEIN LBS Campus“ der Universität Osnabrück sein, in dessen Mittelpunkt die Studienprogramme zum Lehramt an berufsbildenden Schulen stehen. Das Projekt fokussiert die Aspekte Durchlässigkeit, Evidenz, Individualität und Nachhaltigkeit (DEIN) der Studienprogramme. Junior-Professorin Silke Lange und ihr Team werden erste Ergebnisse aus der bundesweiten Erhebung berichten.

Interessentinnen und Interessenten können sich noch zur Teilnahme am Workshop anmelden bei Frau Dr. Anne Traum: anne.traumuni-rostockde


Tue Gutes und rede darüber – Mitarbeiter:innen aus dem ibp auf Tagungen vertreten

Die vorlesungsfreie Zeit war für viele Mitarbeiter:innen am Institut für Berufspädagogik u.a. geprägt vom Besuch von Tagungen und Vorträgen, bei denen die eigenen Ergebnisse und Überlegungen dem überwiegend wissenschaftlichen Fachpublikum vorgestellt werden und zugleich Anregungen von Forschungen an anderen Standorten aufgenommen werden. Dabei gab es an vielen Stellen große Freude darüber, dass dies nun seit Jahren mal wieder in persönlichem Kontakt vor Ort stattfinden konnte. Dass manche Tagungen Online oder Hybrid stattfanden, machte es möglich in kürzerer Zeit an mehreren Konferenzen zugegen zu sein. Besonders erfreulich war es, dass sich so auch Gelegenheiten ergaben, sich auf Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses auszutauschen und Einblick zu bekommen, was an anderen Stellen geschieht. Hier nun die besuchten Tagungen und Vorträge:


Studierende erhielten bei der Lehrerbildungs LANDPARTIE BERUFLICHE SCHULEN tolle Einblicke

Am 25. und 26. Oktober 2022 führte eine Tour mit dem Lehrer-in-MV-Bus Studierende sowie unsern Kollegen Professor Dr. Andreas Diettrich und unsere Mitarbeiterin Anne Kluge auf die LehrerbildungsLANDPARTIE an das RBB Greifswald und den Standort Wolgast.

Organisiert haben wir die Tour zusammen mit dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik.

Dienstagmittag startetet die Busfahrt ab Rostock Richtung Greifswald, wo wir von Lehrkräften herzlich empfangen wurden, die uns durch die wunderschöne historische Altstadt von Greifswald führten. Der Spaziergang endete beim Schulgebäude in der Hans-Beimler-Straße, in dessen Keller sich eine eigene Kegelbahn versteckt. Bei einem Get Together mit Lehrkräften und Vertreter:innen der Schulleitungen des Bildungszentrums gab es einen regen Austausch – auch bei dem anschließenden Kegelturnier auf der hauseigenen Bahn. Kulinarisch wurden wir mit einem liebevoll angerichtetes Buffet versorgt, welches von den Schüler:innen im 3. Lehrjahr der Ausbildung zum:r Fachpraktiker:in Küche zubereitet wurde.

Am 2. Tag der Tour besuchten die Studierenden, aufgeteilt in kleinere Gruppen, unterschiedliche Standorte des RBB Greifswald. Eine Gruppe wurde dabei vom NDR Mecklenburg-Vorpommern begleitet und eine zweite von einer Reporterin der Schweriner Volkszeitung zum Standort Wolgast.


Hochschule Neubrandenburg meets Uni Rostock

Studierende u.a. aus dem 1. Semester des neu reformierten Studiengangs aus Neubrandenburg, der in Kooperation mit der Universität Rostock durchgeführt wird, besuchten am Freitag die Vorlesung von Prof. Kaiser in Rostock. Normalerweise nehmen die Studierenden an der hybrid-organisierten Vorlesung per Livestream aus Neubrandenburg teil. Hierbei sind sie über das Videokonferenzsystem BigBlueButton entweder aus einem Raum der Hochschule oder einzeln über den PC oder unseren Telepräsenzroboter „Robby“ zugeschaltet.

Dies ermöglicht den Studierenden ortsunabhängig an den Vorlesungen teilzunehmen. Zudem verbindet es die Lehre mit unserer entsprechenden Begleitforschung, die im Rahmen des Projektes „Digitalisierung der Lehrkräftebildung“ eingebunden ist.

Im Anschluss an die Vorlesung fand ein informeller Austausch unter den beteiligten Personen statt. Neben den Studierenden des Bachelorstudiengangs Berufspädagogik für Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Kindheitspädagogik waren auch Studierende unserer Studiengänge dabei sowie die Geschäftsführerin des neu gegründeten Hochschulzentrum für berufliche Lehrer:innenbildung (HBL), die Koordinatorin des Studiengangs aus Neubrandenburg und Rostock sowie Beteiligte des oben erwähnten DigiProjekts aus Neubrandenburg und Rostock.

Prof. Franz Kaiser fasst das Treffen wie folgt zusammen: „Es gab einen gelungenen Austausch auch unter den Studierenden aus Rostock und Neubrandenburg.“


Wissen teilen und mehren …

… so könnte auch das Motto des Austausches der Konferenz „VIII Stockholm International Conference & Research Workshop on VET“ lauten. Die Forschenden aus dem Projekt „Campus BWP MV“ fanden dort genau den richtigen Rahmen, um ihre neue Methode zur Beschreibung der Tätigkeit von Lehrkräften an beruflichen Schulen vorzustellen. Zudem berichteten sie erste Ergebnisse aus objektiv-bedingungsbezogenen Tätigkeitsanalysen bei Lehrkräften verschiedener beruflicher Fachrichtungen (Foto). Diese Analysen waren im September 2021 im Rahmen des Projekts „Campus BWP MV“ an beruflichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt worden.

Die Präsentation fand in Stockholm so viel Anklang und Interesse, dass die Autor*innen zu einem ausführlichen Beitrag eingeladen wurden, der am 19. Dezember 2022 erscheinen soll. Der vollständige Titel der (englischen) Publikation lautet:

Besser, L.; Traum, A.; Kaiser, F. & Rau, R. (2022). Observe-ask-analyze. TAG-MA, a new condition-related job analysis method to describe the work of VET teachers. In: Vocational Education & Training, Voices from Research. VIII Stockholm International Conference & Research Workshop on VET.

Eine deutsche Publikation über die Ergebnisse der Tätigkeitsanalysen ist bereits erschienen:

Besser, L., Rau, R. & Traum, A. (2022). Objektiv-bedingungsbezogene Tätigkeitsanalysen an Schulen der beruflichen Bildung. Welche Arbeitsinhalte und Ausführungsbedingungen prägen die Tätigkeit von Berufsschullehrkräften?  In: Susann Mühlpfordt & Guido Prodehl (Hrsg.). Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung im Lehrberuf. PABST, Lengerich.

Ausblick:

Die wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Projekts Campus BWP – MV zielt auf die Verbesserung der Qualität der Ausbildung von Lehrkräften für berufliche Schulen. Ein Baustein der Qualitätsverbesserung ist die Ermittlung von wesentlichen Kompetenzen beruflicher Lehrkräfte. Erstmals wurden diese aus den hier berichteten objektiv-bedingungsbezogenen Tätigkeitsanalysen abgeleitet. Im Januar und Oktober dieses Jahres wurden sie in einem speziellen Verfahren gemeinsam mit beruflichen Lehrkräften validiert, d.h., auf ihre Gültigkeit geprüft. Unter Rückgriff auf die Ergebnisse dieser Validierung werden aktuell differenzierte Kompetenzprofile beruflicher Lehrkräfte verschiedener Fachrichtungen erstellt. Eine Publikation zum Thema „Die Entwicklung eines Verfahrens zur Ableitung von Anforderungsprofilen auf Basis von objektiv-bedingungsbezogenen Tätigkeitsanalysen“ wird derzeit von Lea Besser vorbereitet. Die Veröffentlichung ist Ende März 2023 geplant.